Il­se er­zählt vom Krieg

Il­se Ruck (Jahr­gang 1933) ist pro­mo­vier­te Phar­ma­ko­lo­gin und hat die letz­ten zwan­zig Jah­re ih­res Be­rufs­le­bens als Apo­the­ke­rin im Für­ther Kli­ni­kum der Volks­ge­sund­heit ge­wid­met. Im Ru­he­stand mischt sie zwar längst kei­ne rea­len Sal­ben mehr, doch sind ih­re Mund­art­tex­te und Ge­dich­te gleich­wohl Bal­sam für die mensch­li­che See­le.

»Wahre Geschichten« - Ein selbstverlegtes Büchlein von Ilse Ruck (Foto: Robert Söllner)

Dar­über hin­aus ist Il­se Ruck ei­ne be­red­te Zeit­zeu­gin, die sich noch sehr kon­kret an das En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges und den Zu­sam­men­bruch des »III. Rei­ches« er­in­nern kann. Was sie da­mals als Kind im heu­te so idyl­lisch wir­ken­den Vel­den (Peg­nitz) er­leb­te, hat sie dan­kens­wer­ter­wei­se in kur­zen Epi­so­den auf­ge­schrie­ben, um es der Nach­welt zu über­lie­fern.

Il­se Ruck kennt kei­ne Be­rüh­rungs­ängs­te und tritt mit Mit­te Acht­zig auch dort auf, wo man an­sons­ten sel­ten auf Künst­le­rIn­nen jen­seits der Drei­ßig trifft: Beim 17. Ca­dolz­bur­ger Poet­ry Slam er­rang sie im März 2019 un­ter gro­ßem Ju­bel des Pu­bli­kums zu­sam­men mit ei­nem über­re­gio­nal be­kann­ten Sze­ne­star den 1. Platz! Ganz of­fen­sicht­lich ist auch (und ge­ra­de) die jun­ge Ge­ne­ra­ti­on an ih­ren »Wah­ren Ge­schich­ten« sehr in­ter­es­siert (und von ih­rem Auf­tre­ten be­geis­tert).

Die nach­fol­gend von der Au­torin selbst prä­sen­tier­ten Ka­bi­nett­stück­chen wur­den in ih­rem Wohn­zim­mer auf­ge­zeich­net. Sie ent­stan­den als Wett­be­werbs­bei­trä­ge für den er­wähn­ten Poet­ry Slam und durf­ten da­her be­din­gungs­ge­mäß nicht län­ger als et­wa sie­ben Mi­nu­ten dau­ern.

Il­se Ruck legt Wert auf die Fest­stel­lung, dass ihr ih­re Kind­heits­er­in­ne­run­gen als nach­ge­ra­de ba­nal er­schei­nen im Ver­gleich zum un­säg­li­chen Schre­cken und Hor­ror, dem bei­spiels­wei­se die Be­völ­ke­rung Nürn­bergs im Luft­krieg aus­ge­setzt war. Der Ver­fas­ser die­ser Zei­len ist in­des der Über­zeu­gung, dass Zeit­ge­schich­te vie­le Fa­cet­ten hat und auch die kleins­ten es wert sind, be­wahrt zu wer­den...

 
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Ly­rik und Mund­art­tex­te von Il­se Ruck – in der »Für­ther Frei­heit«

2 Kommentare

  1. Il­se Ruck hat kürz­lich ei­ne Samm­lung Ih­rer wun­der­ba­ren Tex­te in Buch­form ver­öf­fent­licht: »Wah­re Ge­schich­ten: Er­zäh­lun­gen ei­nes Le­bens« kann zum Preis von 13,00 EUR im sta­tio­nä­ren Buch­han­del er­wor­ben oder bei amazon.de be­stellt wer­den.

  2. Mei­ne Freun­din Il­se ist in­zwi­schen 90 Jah­re alt und es ist ihr wich­tig, dass ih­re Ge­dich­te nicht ir­gend­wann mit ihr selbst be­gra­ben wer­den und dem Ver­ges­sen an­heim­fal­len. Die­sen Wunsch er­fül­le ich sehr ger­ne: Ei­ne Ver­trau­te von ihr hat mir al­ler­lei Da­tei­en von Il­se Rucks Schreib­com­pu­ter auf ei­nen USB-Stick ko­piert und ich konn­te aus Scans die Ly­rik-Samm­lung

    »Ich will kei­nen Vor­hang vorm Fens­ter«

    als PDF-Da­tei re­kon­stru­ie­ren. Tech­nisch ist der Weg Da­tei -> Aus­druck -> Scan -> Da­tei na­tür­lich al­les an­de­re als op­ti­mal, aber dem In­halt konn­te der mehr­fa­che Me­di­en­wech­sel nichts an­ha­ben und nur dar­auf kommt es letzt­lich an...

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